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Stimmjog­ging online

Die täglichen 5 Minuten

Mit unserem "Stimmjogging online" wollen wir Ihnen die Möglichkeit geben, mit täglichen kleinen Aufgaben Ihre Stimme zu schulen.

Lernroute

1.) Einstimmen
2.) Aufwärmen!
3.) Dranbleiben

... und Kollegen und Partner mit einbeziehen.

In einigen unserer Rhetoriktrainings arbeiten wir intensiv an der Stimme. Wir nennen das "Stimmjogging" denn es kann durchaus anstrengend sein.

Die menschliche Stimme ist ein mächtiges Instrument. Sie hat eine Eigenschaft, die sie im Vergleich zu jedem Musikinstrument zu etwas ganz Besonderem macht: Sie kann Sprache vermitteln. Wussten Sie, dass beim Sprechen etwa 150.000 Einzelentscheidungen vom Gehirn getroffen werden müssen! Ein sehr komplexer Vorgang also.

Zudem wird durch den Klang der Stimme unsere Stimmung übermittelt. Andere Menschen merken an unserer Stimme sehr schnell, in welcher Stimmung wir gerade sind. Es lohnt sich darum, sich mit der Stimme zu beschäftigen - über das tägliche Sprechen hinaus.

Ganz grundsätzlich geht es ja beim Sprechen auch darum für anderen verständlich zu sein und nicht nur den Raum mit Schall zu füllen. Nun, dafür ist es nötig, den Mund zu öffnen. Die meisten Menschen öffnen den Mund jedoch nicht weit genug und heraus kommt etwas, was wir "nuscheln" nennen.

Deshalb ist es wichtig bei allen Aufgaben, die wir hier aufführen, den Mund übertrieben zu öffnen. (Sieht ja niemand.)

Vor dem Sprechtraining aufwärmen!

Wie bei jedem Sport, ist es auch beim "Stimmjogging" ratsam, sich vorher aufzuwärmen. Dazu eignen sich die folgenden Übungen:

  • Gähnen, recken, strecken
  • Mit der Zunge kraftvoll Kreise in beiden Wangen drehen
  • Die Zunge so weit wie möglich rausstrecken
  • Den Unterkiefer locker hin und her schieben
  • Den Mund so weit wie möglich öffnen
  • Mit den Lippen wie ein Pferd schnaube
  • Beide Wangen maximal mit Luft füllen. Nun mit den Handflächen leicht auf die Wangen klopfen und dabei bei jedem Klopfer etwas Luft entweichen lassen
  • Den ganzen Körper mit der Handinnenfläche abklopfen. Beginnen Sie bei den Schultern, über Arme und Hände zurück über die Arminnenseite hin zur Brust (beide Arme), weiter nach unten über den Bauch zu den, Beinen bis zu den Füßen, nun von den Füßen in Richtung Gesäß, über die Flanken zurück zu den Schultern (2 x wiederholen)
  • Für Standhaftigkeit und Balance:
    Einige Minuten auf einem Bein stehend eine liegende 8 vor dem Körper mit dem anderen Bein in die Luft malen. Dabei die Acht mal klein und flach und mal groß und rund malen.
    Von den Fußspitzen auf die Versen pendeln, ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen.
    Auf einem Bein stehend den Oberkörper und die Arme nach rechts und links pendeln - so weit wie möglich.

Los geht's

Woche 1 des Trainingsplans

Montag

Um unser volles Stimmvolumen voll ausschöpfen zu können, müssen die Stimmritzen richtig eingestellt sein. Wenn beim "n" die Zungenspitze vibriert und beim "m" die Oberlippe, dann ist alles in Ordnung. Klappt das nicht, lohnt es sich durch einfaches Singen oder Summen des "m" und "n" im Wechsel - z.B. unter der Dusche - die Stimmritzen wieder zu richten. Also, los geht's. Täglich 5 Minuten unter der Dusche oder im Auto auf der Fahrt zur Arbeit, auf dem Fahrrad …

Dienstag

Heute ist unser Gedächtnis gefragt!
Das kleine Gedicht auswendig lernen und die Geschwindigkeit steigern:
Was macht ein kleines Mückentier doch für verfluchte Tücken mir! Ich spüre Mück- und Mückenstich, sie stechen noch zu Stücken mich.

Mittwoch

b - p - g - k - d - t
Laut sprechen und überdeutliche, dabei das Tempo mehr und mehr steigern. Wenn die Reihenfolge vorwärts gut sitzt, die Abfolge rückwärts üben.

Donnerstag

Laut und deutlich mehrmals sprechen und besonders den Vokal "A" betonen:

Zacharias von Karana sah Amanda und sagte:
Augen hast du wie Kleopatra,
die Nase vom Papa, den Mund von der Mama,
doch deine Farbe stammt aus Afrika.

Freitag

Nehmen Sie sich heute einfach diesen Schnellsprechsatz und sprechen Sie ihn mehrfach mit einem Korken im Mund. Kein Korken zur Hand? Macht nichts. Nehmen Sie einfach den Daumen. Das ist sogar noch effektiver, denn wenn man den Kiefer zu fest schließt beim Sprechen, tut's am Daumen weh.

Pflaumenpflücken ist für Pflaumenpflücker Pflicht,
Baumwollpflücken für Baumwollpflücker,
jedoch ist Baumwollpflücken für Baumwollpflücker keine Pflicht für Pflaumenpflücker
und Pflaumenpflücken keine für Baumwollpflücker.

Samstag und Sonntag

Pause :-)

Weiter geht's

Woche 2 des Trainingsplans

Montag

How much wood would a woodchuck chuck if a woodchuck could chuck Wood?

Dienstag

Schnecken erschrecken, wenn sie an Schnecken schlecken, denn zum Schrecken vieler Schnecken manche Schnecken, Schnecken nicht schmecken.

Mittwoch

Pflaumenpflücken ist für Pflaumenpflücker Pflicht,
Baumwollpflücken für Baumwollpflücker,
jedoch ist Baumwollpflücken für Baumwollpflücker keine Pflicht für Pflaumenpflücker
und Pflaumenpflücken keine für Baumwollpflücker.

Donnerstag

Mit möglichst viel Ausdruck dieses kleine Gedicht von Josef Guggenmos dem Spiegelbild vortragen. Dabei besonders auf die "Lacher" achten.

Sieben kecke Schnirkelschnecken
saßen einst auf einem Stecken,
machten dort auf ihrem Sitze
kecke Schnirkelschneckenwitze.

Lachten alle so:
"Ho, ho, ho, ho, ho!"
Doch vor lauter Ho-ho-Lachen,
Schnirkelschneckenwitze-Machen,
fielen sie von ihrem Stecken:
alle sieben Schnirkelschnecken.

Liegen alle da.
Ha, ha, ha, ha, ha!

Freitag

Heute für Fortgeschrittene. Bei diesem Gedicht von James Krüss kann man wirklich alles geben und jedem Wort eine Bedeutung geben. Finden Sie Ihre eigene Interpretation heraus.

Hörst du, wie die Flammen flüstern,
knicken, knacken, krachen, knistern,
wie das Feuer rauscht und saust,
brodelt brutzelt, brennt und braust?

Siehst du wie die Flammen lecken
züngeln und die Zunge blecken,
wie das Feuer tanzt und zuckt,
trockene Hölzer schlingt und schluckt?

Riechst du, wie die Flammen rauchen,
brenzlig, brutzlig, brandig schmauchen,
wie das Feuer rot und schwarz,
duftet, schmeckt nach Pech und Harz?

Fühlst du, wie die Flammen schwärmen,
Glut aushauchen, wohlig wärmen,
wie das Feuer, flackrig - wild,
dich in warmen Wellen hüllt?

Hörst du, wie es leiser knackt?
Siehst du, wie es matter flackt?
Riechst du, wie der Rauch verzieht?
Fühlst du, wie die Wärme flieht?

Kleiner wird der Feuerbraus:
Ein letztes Knistern,
ein feines Flüstern,
ein schwaches Züngeln,
ein dünnes Ringeln,
aus.

Samstag und Sonntag

Pause :-)